Krankheiten des Atmungs- und Herz-Kreislaufsystems, die für die Perinatalperiode spezifisch sind

Atemnotsyndrom [Respiratory distress syndrome] des Neugeborenen

icd-10 Code: P22.0

Beschreibung: Atemnot [Respiratory distress] beim Neugeborenen

Atemnotsyndrom [Respiratory distress syndrome] des Neugeborenen

Die Lunge liegt links und rechts im Brustkorb. Sie ist über die Bronchien und die Luftröhre mit der Nase und dem Mund verbunden. Man braucht die Lunge, um zu atmen. Beim Einatmen gelangt Sauerstoff in die Lunge und reichert sich dort im Blut an. Dieses Blut fließt dann zum Herzen. Das Herz pumpt das sauerstoffreiche Blut dann in den Körper. Dadurch werden alle Organe mit Sauerstoff versorgt.

Die Lunge besteht aus vielen kleinen Lungenbläschen. Das sind Hohlräume mit einer dünnen Wand. Auf der Innenseite der dünnen Wand befindet sich ein feiner Flüssigkeits-Film. In diesem Flüssigkeits-Film ist normalerweise auch das sogenannte Surfactant enthalten. Durch Surfactant können sich die Lungenbläschen beim Einatmen ausdehnen. Surfactant bewirkt auch, dass die Lungenbläschen beim Ausatmen nicht in sich zusammenfallen. Surfactant wird erst zum Ende der Schwangerschaft in der kindlichen Lunge gebildet. Die kindlichen Lungenbläschen entfalten sich normalerweise direkt nach der Geburt mit dem ersten Atemzug und füllen sich mit Luft.

Beim Atemnot-Syndrom kann es sein, dass nicht ausreichend Surfactant in der kindlichen Lunge gebildet wird. Es kann auch sein, dass das Surfactant nicht so gut funktioniert wie normalerweise. Die kindlichen Lungenbläschen können sich ohne ausreichend funktionierendes Surfactant nicht richtig entfalten. Dadurch gelangt zu wenig Luft in die Lunge. Es kann dann sein, dass die Lunge weniger Sauerstoff aufnehmen kann als normalerweise.

Wenn die Lungenbläschen sich nicht richtig entfalten, dann können dafür verschiedene Anzeichen beim Kind auftreten. Dazu gehören Atemnot und eine beschleunigte Atmung. Es kann sein, dass sich die kindlichen Nasenflügel beim Atmen heftig bewegen. Es kann auch sein, dass die kindliche Haut bläulich verfärbt ist.